Zu den wie bis anhin ausgewählten grossen und kleinen Werke von Johann Sebastian Bach, haben sich in den letzten Bachfesten immer mehr auch neue Musikelemente, d.h. Werke von jüngeren Komponisten oder heutigen Zeitgenossen, die sich den Grundbegriffen des grossen Meisters verpflichtet haben, gesellt. In diesem Sinne vermittelte das 19.Bachfest einige sehr dominante Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Bestimmt das herausragendste Musikstück, welches Mendelssohn auf Bach bezogen schuf – die überabeitete Matthäus-Passion – erklang beim zweiten Festkonzert im St. Johann mit dem Württembergischen Kammerchor und dem Ensemble Stuttgart. Auch bei allen anderen Konzerten waren immer wieder Werke des eigentlich fast als «Bach-Wiederendecker» geltenden Mendelssohn zu hören, wie am Orgelabend mit Peter Leu, dann die Geigenstücke von John Holloway gespielt, eingebunden in der Aufführung verschiedener Kammermusiken. Eine Besonderheit war das Chorkonzert mit dem Windsbacher Knabenchor unter der Leitung von Karl-Friedrich Beringer, welcher zusätzlich zu Werken von Mendelssohn, auch solche von Brahms und Stücke von Clara Schumann vortrug.
Am Anfang dieses Bachfestes – beinahe als Paukenschlag wirkend – trat im Stadttheater das Zürcher Ballett von Heinz Spoerli mit Teilen der Goldberg-Variationen auf.
Obwohl in diesem Jahr nur ein Festgottesdienst durchgeführt wurde, war dieser dafür überaus beeindruckend. Einerseits durch diereichhaltigen Aufführungen von Motetten, Kantaten, Choralbearbeitungen und Fugen, welche Peter Leu an der Münsterorgel und Guido Helbling mit dem Kammerchor Schaffhausen und dem Serata Quartett vorgetragen hatten. Andererseits hatten die beiden Theologen – Pfarrer Matthias Eichrodt der ev. ref. Münster-Gemeinde und Pfarrer Mario Hübscher der röm. kath. Kirchgemeinde Santa Maria – gemeinsam einen überaus stimmungsvollen Gottesdienst gestaltet.

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