Während bei früheren Bachfesten ausschliesslich Musik des grossen Meisters Johann Sebastian Bach zu hören war, hatte es sich bei den letzten Festen gezeigt, dass vermehrt auch Werke anderer Komponisten aufgeführt wurden. Grund dieser Entwicklung war und ist, dass jüngere Musiker und Musikwissenschaftler beim Zusammenstellen des Programms ihr Wissen einfliessen liessen und damit eben auch «Querverbindungen» von Bach zu anderen Komponisten aufzeigen wollen.
So kam es, dass beim Eröffnungskonzert – zudem noch nicht in Schaffhausen, sondern in der Trotte des Schlossen Rheinburg in Gailingen/D – nebst nur einer Bachsonate für Geige, ausschliesslich Werke von Zeitgenossen Bachs, sowie neuzeitliche Klänge zu hören waren. Mit dem Erfolg beim letzten Bachfest im Rücken fand wiederum eine Ballett-Aufführung des Ensembles des Opernhauses Zürich (Leitung Heinz Spoerli) statt. Die Klänge der Cello-Solo-Suiten mit Claudius Herrmann bildeten die musikalische Grundlage.
Als grosses Werk präsentierte der Kammerchor Schaffhausen zusammen mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz – Leitung Guido Helbling – die Johannes-Passion. Einen Tag später erklangen im Münster eine Kombination von Bach und einer Messiaen-Messe. Die Schola der Klosterkirche Muri/AG, begleitet von Peter Leu wurde durch Ihren Kantor Egon Schwarb geleitet. Kleinere Ensembles wie Il Giardino Armonica, oder Solisten wie Andreas Staier am Hammerklavier und der Cellist Christophe Coin waren in kleinen Konzerten zu hören. Neben dem Freiburger Barockorchester, welches inzwischen fast zum Bestand der Bachfeste in Schaffhausen zu gehören schien, durften wir erneut am 20. Bachfest wieder einmal den Thomanerchor Leipzig, mit dem Gewandhausorchester, unter Georg Christoph Biller, begrüssen: die «Leipziger» musizierten die h-Moll-Messe. Durch die deutsche Wiedervereinigung bestehen nun keine politischen Schwierigkeiten mehr, diesen einmaligen Chor nach Schaffhausen zu holen. Einen Teil dieses für Schaffhausen so wichtigen musikalischen Festes wurde mit dem für unsere Stadt ebenfalls wichtigen Element «Rheinfluss» verbunden, indem zweimal mit dem Schiff Konzertorte in Diessenhofen, St. Katharinental und Stein am Rhein aufgesucht wurden. Den Festgottesdiensten schenkten wir eine besondere Beachtung, indem dieses «Urelement» Bachscher Musik – mit sieben Festgottesdiensten und Kantaten – gepflegt wurde. Erneut bildeten diese Feierstunden das Wirkungsfeld der zahlreichen, hervorragenden Laien-Musiker unserer Region.

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