Neu wurden – mit der grossen Anzahl von neun Gottesdiensten – die Feierstunden in Kantatengottesdienste umbenannt. Der dazu speziell gebildete Ausschuss wollte damit die Wichtigkeit der Kantate im Gesamt-Oeuvre aufzeigen und zudem vermehrt die Möglichkeit schaffen, den regionalen Musikerinnen und Musikern eine Teilnahme an einem Bachfest anzubieten. Dieser Ausbau wurde dank der finanziellen Unterstützung der evangelisch-reformierten Kirche der Stadt und des Kantons Schaffhausen möglich. Beim 1. Festkonzert ertönte kein einziger Ton eines Bach-Werkes. Anstelle davon wurde Monteverdis Marienvesper fast zum Konzert in spanischen Gefilden – unter der Leitung von Jordi Savall mit La Capella Real de Catalunya und Le Concert des Nations. Auch die Solistengruppe kam von der iberischen Halbinsel und als dominanteste Künstlerin stand die Sopranistin Monserat Figueras auf der Bühne. Darüber hinaus wurde Schaffhausen, entgegen späterer Jahre, mit einer noch relativ wenig bekannten Stimmlage, der eines Countertenors (Altus), konfrontiert.
Lorenzo Ghielmi übernahm die Aufgabe des Orgelkonzertes im Münster. An einigen Abenden und in Kleinkonzerten erklangen auch viele Werke der Söhne Bachs sowie von Zeitgenossen des grossen Meisters. In der Rathauslaube trat Chiara Banchini, Geige, zusammen mit Jörg-Andreas Bötticher, dem Basler Cembalisten, auf.
Eine ebenfalls grosse Neuigkeit bildete ein Gesprächskonzert im Stadttheater mit dem Nova Stravaganza Ensemble. Die Moderation und Gesprächsleitung führte Dominik Sackmann (ehem. IBG-Vorstandsmitglied). Wieder einmal erklang die h-Moll-Messe gestaltet von der Gächinger-Kantorei und dem Bach-Collegium Stuttgart mit Hellmuth Rilling als Dirigent.
Als weitere, das Bachfest sehr bereichernde Anlässe, fanden Orgelkonzerte in Rheinau und gleichentags in der Bergkirche Hallau mit Andrea Marcon an den Orgeln statt.
Der über alle Grenzen hinweg berühmte amerikanische Jazzpianist Uri Caine, beglückte mit seinem Können – nebst den üblichen Konzertbesuchern – vor allem die neu zum Bachfest hinzugestossenen, jugendlichen Zuhörer. Auch die Nachmittagsvorstellung mit dem Titel «Krach bei Bach», dargeboten von der Singschule und dem Orchester der Schaffhauser Musikschule, fand bei einem sehr gemischten Publikum grossen Anklang.

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