Nach intensiven Gesprächen in den Vorjahren, beschloss der IBG-Vorstand in Zukunft das Bachfest alle zwei Jahre durchzuführen, jedoch jeweils vom Mittwochabend vor Auffahrt bis und mit dem nachfolgenden Sonntag. Natürlich wurde dieser Entscheid von dem erhofften Erfolg abhängig gemacht. Dies trat denn auch schon beim ersten Mal bei diesem Bachfest glücklicherweise ein. Zu dieser Umorganisation kam noch die Tatsache, dass Schaffhausen sein 25. Bachfest feiern konnte. Aus diesem Grunde wurde das Motto «Bach – festlich» gewählt. Schon mit dem ersten Ton des Eröffnungskonzertes «Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten» war der Massstab gelegt. La Venexiana konzertierte ebenfalls mit sehr festlicher Musik. Die Köthener Geburtstagskantate und weitere freudige Kantaten, die der Berliner Musiker Alexander Grychtolik rekonstruiert hatte, gelangten mit der Mitteldeutschen Hofmusik unter seiner Leitung in einem denkwürdigen Konzert zur Aufführung. Der Orgelabend war zweigeteilt. Zum Anfang erklangen konventionelle Werke an der Münsterorgel, gespielt vom jungen Michael Schöch, anschliessend nach kurzer «Wanderung» ins St. Johann, «improvisierte» dann Barbara Dennerlein an der romantischen Orgel in ihrer eigenen und nicht allen Zuhörern verständlichen Art. Wieder jedoch in einem ausgewogenen Rahmen und zudem nach einer herrlichen Schifffahrt, spielte Pierre Hantaï im Nonnenchor von St. Katharinenthal Cembalowerke.
Als Höhepunkt, gedacht für das Jubiläumsjahr und als Gabe der IBG an Schaffhausen, wurde in einer Uraufführung die von Rudolf Lutz komponierte und von Karl Graf getextete Auftragswerk «Schaffhauser Jubiläumskantate» am 31. Mai 2014 im St. Johann der Bevölkerung «geschenkt». Der Chor der Kantonsschule (Einstudierung durch Ulrich Waldvogel Herzig) brillierte mit diesem nicht einfachen Werk. Die Sopranistin Noëmi Sohn Nad, Jan Börner als Altus, und Klaus Mertens mit seiner wunderbaren Bassstimme verliehen dieser einmaligen Neukomposition bestimmt eine ganz besondere Note!
Als Gegenstücke zu diesem neuen Auftragswerk und der perfekten h-Moll-Messe mit den Dresdner Barockorchester und Kammerchor unter Leitung von Hans-Christoph Rademann erklang die szenische Aufführung von «Red bull flying Bach». Das sichtbar gemischte Publikum zeigte sich mit immer wieder tosendem Applaus höchst begeistert.
Mit dem kürzeren Bachfest wurden natürlich auch die Kantatengottesdienste reduziert. Die nun geplanten fünf Gottesdienste in Neunkirch, im Münster (2), in Santa Maria, in Thayngen und Stein am Rhein zeigten sich wieder einmal mehr als Highlights, um welche uns die Organisatoren anderer Bachfeste seit eh und je beneiden.

ZURÜCK ZUR ÜBERSICHT