Wieder zurück an seinem Gründungsort Schaffhausen fanden die Konzerte 1964 bei den Besuchern mehrheitlich grossen Anklang. Gemäss Statistik besuchten ca. 14‘000 Zuhörer aus dem In- und Ausland die zwölf Anlässe, was bis zum heutigen Tag – natürlich unter Berücksichtigung der zahlenmässig geringeren Aufführungen – nicht mehr erreicht wurde. Redaktor und späterer IBG-Präsident Erwin Waldvogel schrieb in der Schaffhauser Nachrichten unter dem Titel «Bachfest – kein Festival…» wichtige Gedanken zur Art des Musikfestes im Geiste Bachs. Dazu umschrieb er die Qualität des jeweils ausgewählten Programms, die hervorragenden Interpreten, Chöre, Orchester und Dirigenten, die zur Verfügung stehenden einmaligen Räumlichkeiten, die Schönheit der umliegenden Region, speziell aber die bescheidene, jedoch beeindruckende Haltung gegenüber der Musik-Kultur aller Besucher und Gäste. Dieser Aufsatz hat Wirkung bis zum heutigen Tag. Es ist daher nur zu hoffen, dass die für Schaffhausen einzigartige und gegenüber anderen Musikorten sich abhebende Bezeichnung Bachfest beibehalten wird!
Bemerkenswert ist neben den Klängen der beiden Tasten-Instrumentalistinnen – der Wienerin Isolde Ahlgrimm (Cembalo) und Rosalyn Tureck aus London (Klavier) – bestimmt auch die h-Moll-Aufführung des Münchner Bachchores unter der Leitung von Karl Richter. Bei den Orchesterkonzerten brillierten die Festival Strings Lucerne mit Rudolf Baumgartner als Leiter. Zu dem von früheren Bachfesten bekannten Solisten-Trio Maria Stader, Ernst Haefliger und Hermann Schey trat die unvergessliche Marga Höffgen mit ihrer reichen und ausdruckkräftigen Alt-Stimme als überaus geglückte Ergänzung dazu. Noch heute kann man von älteren Bachfest-Besuchern den bewundernden, ja liebenswürdigen Ausspruch hören: «wie sang doch die Höffgen himmlisch…»!

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